Mitad del Mundo

12 10 2010

09.10.2010

Etwa 20 km nördlich von Quito verläuft die Äquatorlinie, aus welcher sich der Name des Landes ableitet. Der Ort wurde durch 1736 Messungen von Charles-Marie de Condamine ermittelt. Nun kann man hier mit einem Bein auf der Nord- und einem auf der Südhalbkugel stehen. Irgendwie ein toller Moment, wie oft sieht man diesen Breitengrad auf dem Globus und nun steht man direkt darauf. von dem Monument hat man zudem eine gute Aussicht über das Umland. Als ich wieder unten bin teste ich meinen Kompass und widerlege das Gerücht, dass Messgeräte von der Nord- nicht auf der Südhalbkugel funktionieren.

Vor dem Eingang halten wir wieder einen Bus an und fahren für 0.40 $ zurück nach Quito. Bus oder generell Autofahren ist in Ecuador recht simpel. Man muss lediglich die Mindestgeschwindigkeit von 80 km/h innerhalb der Städte und Ortschaften einhalten und ausserhalb mit Höchstgeschwindigkeit fahren. Um wenig Zeit zu verlieren bleibt die Tür während der gesamten Fahrt geöffnet, so dass (zumindest Einheimmische) Fahrgäste aus bzw. in das rollende Fahrzeug steigen können. Die Anzahl der Stehplätze ist auf dem Schild über dem Eingang nicht ausgefüllt, da egal wie voll der Bus ist immer noch mindestens 10 Personen Platz finden. Das ist widerum praktisch um einen Zeitverlust auszugleichen, wenn ältere Personen einsteigen für die komplett gestoppt werden muss, da bei schnellen Anfahren niemand umfallen kann. Bisher sind wir in allen Bussen die einzigen Ausländer, da Taxifahren wie beschrieben extrem günstig ist und die meisten Touristen die sichere Variante vorziehen. Anja wurde vor ein paar Tagen die Tasche im Bus aufgeschlitzt und die Brille geklaut. Ärgerlich aber wir wollen ja auch was von Land und Leuten mitbekommen und dafür sind öffentliche Verkehrsmittel ein perfekter Ort. Zurück zum ecuadorianischen Verkehr: Die Vorfahrtsregel besteht, sofern ich das bisher beurteilen kann, aus hupen. Bei allen Kreuzzungen mit oder ohne Ampel, welche hierzulande sowieso eher den Zweck einer Strassenbeleuchtung erfüllt, wird kräftig gehupt um sich anzukündigen. Was passiert wenn aus beiden Richtungen Fahrzeuge zum gleichen Zeitpunkt ankommen haben wir noch nicht mitbekommen…

Zurück im Quatier blamiere ich mich dann beim Skat. Dachte das sei wie Fahrradfahren aber Kartenspiele vergisst man wohl leichter. Zum Abschluss des Tages gehen wir in einer deutsch-englisch-japanischen Runde auf ein Bier in eine orientalische Bar um die Ecke – das ist Multi-Kulti.



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